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Rahmenprogramm Gesundheitsforschung diskutiert

Eines der Ziele des im Dezember 2010 von der Bundesregierung verabschiedeten Gesundheitsforschungsprogramms (GFP) ist es, dass medizinische Forschung schneller als bisher beim Patienten ankommen soll. Das GFP, das kürzlich im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung vorgestellt wurde, will die Gesundheitsforschung von 2011 bis 2014 mit rund 5,5 Milliarden Euro fördern, wobei seitens des Bundes noch erhebliche Ausgaben anderer Ressorts hinzukommen sollen.
Rahmenprogramm Gesundheitsforschung diskutiert

Ulla Burchardt

09.02.2011

Als Schwerpunkte des GFP wurden die Erforschung von Volkskrankheiten, aber auch individualisierte Medizin, Präventions- und Ernährungsforschung, Gesundheitswirtschaft und Gesundheitsforschung sowie Versorgungsforschung genannt. Wie Bundesforschungsministerin Annette Schavan im Ausschuss ausführte, soll das Zusammenspiel von Universitäten und außeruniversitärer Forschung mit der Gründung von sechs deutschen Zentren für Gesundheitsforschung gefördert werden. Bislang seien 27 Standorte in der Diskussion, auf die sich die Zentren verteilen, um das Ziel der Bundesregierung in die Tat umzusetzen, die „Gesundheitsforschung, um die universitäre und außeruniversitäre Forschung zu einigen besonders bedeutsamen Volkskrankheiten zu bündeln und die Anwendung ihrer Ergebnisse zu beschleunigen“. Zugleich soll die krankheitsbezogene Projektförderung ausgebaut und auf forschungs- und nachwuchsfreundliche Rahmenbedingungen und Strukturen hingewirkt werden, wie im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung weiter ausgeführt ist (Drucksache 17-4243).

Die CDU/CSU-Fraktion begrüßte in der Anhörung das Programm als Maßnahme, „von der unser Land profitieren wird“, wollte allerdings wissen, ob man im Bereich der Prävention auf die Unterstützung der Länder angewiesen sei – etwa in Schulen und Kindergärten, in denen Bewegung und Ernährung eine Rolle spielten. Auch die SPD-Fraktion, u.a. vertreten druch die Ausschuss-Vorsitzende Ulla Burchardt (Bild), befürwortete den im Programm vorgesehenen Stellenwert der Erforschung seltener Krankheiten. Dennoch seien ihre Erwartungen nicht erfüllt worden. „Neben der Situationsanalyse bleibt das Programm eher nebulös“, kritisierte die Fraktion, denn es fehlten Maßnahmen und Projektideen, etwa im Bereich Versorgungsforschung, wie auch Prof. Dr. Eberhard Wille im Titelinterview der aktuellen Ausgabe von Monitor Versorgungsforschung kritisiert.

27 Standorte hatten sich bereits im November beim Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für den Aufbau von vier weiteren Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung qualifiziert. "Damit ist ein wichtiges Etappenziel erreicht", betonte schon damals Schavan. Die Resonanz auf die Initiative des BMBF war außerordentlich positiv gewesen: Es waren insgesamt 77 Anträge von Universitäten, Universitätsklinika und außeruniversitären Forschungseinrichtungen eingegangen. Nach der Begutachtung der Anträge durch international besetzte Expertengremien waren 39 Antragsteller eingeladen worden, ihre Konzepte der Jury zu präsentieren. "Die ausgewählten Partnerstandorte werden nun je ein Gesamtkonzept für die Zentren erstellen, das wiederum von den Gutachtergremien abschließend bewertet werden wird", erklärte Schavan.

Die Expertenjury hatte dem BMBF vier (statt sechs) Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung empfohlen, für die diverse Einrichtungen gut im Rennen liegen:

Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)
Deutsches Zentrum für Herz-Kreislaufforschung (DZHK)
Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DZK)
Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZI)

Link zu Standort-Bewerbern: http://www.bmbf.de/press/2988.php

Der Bericht aus dem Ausschuss: http://www.bundestag.de/presse/hib/2011_02/2011_052/02.html

Link zum Ausschuss: http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a18/index.jsp

Link zur Drucksache 17-4243: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/042/1704243.pdf

Link zu "Monitor Versorgungsforschung" Ausgabe 01/2011: http://www.monitor-versorgungsforschung.de/willkommen/ausgaben/aktuelle-ausgabe/view

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