Mehr als acht von zehn Apothekern fordern Apothekenpflicht für HIV-Selbsttests

HIV-Selbsttests, die sich eigenständig Zuhause durchführen lassen, sollen voraussichtlich ab Herbst in Deutschland erhältlich sein. Apotheker stehen den Selbsttests grundsätzlich positiv gegenüber: So bewerten es acht von zehn Apothekern positiv, dass durch einen leichteren Zugang zu HIV-Tests die Dunkelziffer der HIV-Infizierten verringert und damit eine unbewusste Übertragung des Virus verhindert werden kann. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen APOkix-Umfrage des IFH Köln. Die deutliche Mehrheit der rund 200 befragten Apothekenleiterinnen und -leiter ist allerdings gegen den freien Verkauf im klassischen Einzelhandel. Stattdessen fordern 87 Prozent eine Apothekenpflicht für den Verkauf der HIV-Selbsttests.

Angemessene  Gesundheitsberatung muss gewährleistet sein
Für mehr als neun von zehn APOkix-Teilnehmern ist die Apothekenpflicht bei HIV-Selbsttests unerlässlich, um eine angemessene Gesundheitsberatung rund um die Anwendung und die möglichen Folgen einer Diagnosestellung sicherzustellen. Diese Beratung durch Fachpersonal sei beim Verkauf über den Einzelhandel nicht gewährleistet. Zudem befürchten 97 Prozent der Apothekenleiterinnen und -leiter, dass Patienten mit der Anwendung der Tests und der Diagnose allein gelassen werden, wenn sie für den HIV-Selbsttest keine Apotheke aufsuchen müssen.

Konjunkturindizes entwickeln sich unterschiedlich
Der Blick auf die aktuelle Apothekengeschäftslage verschlechtert sich im August wieder und sinkt auf 82 Punkte. Nur noch 20 Prozent der APOkix-Teilnehmer bewerten die derzeitige Geschäftslage positiv. Der Index für die erwartete Geschäftsentwicklung steigt leicht auf 70,7 Punkte. Das entspricht zwar einem Plus von knapp sechs Punkten im Vergleich zum Vorjahr, insgesamt bleibt der Wert aber weiterhin deutlich unterhalb der neutralen 100-Punkte-Marke.