Sie sind hier: Startseite News Gesunde Industriepolitik: Veranstaltungsreihe “Fortschrittsdialog” findet zum ersten Mal in Baden-Württemberg statt

Gesunde Industriepolitik: Veranstaltungsreihe “Fortschrittsdialog” findet zum ersten Mal in Baden-Württemberg statt

Die Veranstaltungsreihe “Gesunde Industriepolitik - Fortschrittsdialog” ist in die nächste Runde gegangen und fand heute zum ersten Mal in Baden-Württemberg, bei Roche in Mannheim, statt. Nach einem erfolgreichen Auftakt in Berlin Anfang Februar 2023 und dann in München im März kamen heute Vertreter:innen von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften auf Einladung von Roche und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) unter der Schirmherrschaft von Gabriele Katzmarek, MdB und Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, in Mannheim zusammen.
Gesunde Industriepolitik: Veranstaltungsreihe “Fortschrittsdialog” findet zum ersten Mal in Baden-Württemberg statt

Dr. Claudia Fleischer (Quelle Veranstaltungsreihe Fortschrittsdialog)

08.05.2023

Die Veranstaltungsreihe widmet sich den Chancen und Herausforderungen für den Biotechnologiestandort Deutschland. Die Diskussionsplattform trägt neben anderen Formaten - wie beispielsweise dem Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg - dazu bei, dass ein kontinuierlicher und konstruktiver Dialog auf Augenhöhe zwischen Wirtschaft, Politik und Gewerkschaft stattfindet, um die richtigen Weichenstellungen für Beschäftigung, Investitionen und Innovationen “made in Germany” zu schaffen. „Es ist an der Zeit, dass wir Gesundheits- und Industriepolitik als Einheit denken und die entsprechenden Rahmenbedingungen für eine leistungsstarke und resiliente industrielle Gesundheitswirtschaft setzen“, fordert die Schirmherrin Gabriele Katzmarek. „Diese Leitindustrie muss europäisch koordiniert gefördert und so stark für die Zukunft gemacht werden. Das Important Projects of Common European Interest (IPCEI) Health ist dabei eines der wichtigsten Instrumente, um dieses Ziel zu erreichen“, so die Wirtschaftspolitikerin weiter.

“Gerade in Zeiten einer globalen Rezession und angespannten Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt trägt der heutige Dialog dazu bei, Wege zu finden, um die industrielle Gesundheitswirtschaft und somit einen der wenigen Wachstumstreiber der deutschen Wirtschaft nachhaltig zu stärken”, so Claudia Fleischer, Geschäftsführerin der Roche Diagnostics GmbH.  Sie ergänzte: “Hierfür bedarf es  Rahmenbedingungen, die einerseits den wissenschaftlichen Fortschritt und die Innovationen honorieren und zugleich die enge Verzahnung von Forschung, Gesundheitswirtschaft und -versorgung sicherstellen.”

Professor Hagen Pfundner, Vorstand der Roche Pharma AG, betonte: “Die industrielle Gesundheitswirtschaft ist die Leitökonomie der 20er Jahre des 21. Jahrhunderts. Mit 1,1 Millionen Arbeitsplätzen und einer Bruttowertschöpfung von 103 Milliarden Euro in 2022 in Deutschland trägt unsere Branche substantiell zur Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme bei.” Die Exporte der Branche stiegen im selben Zeitraum um 18 Prozent auf 171,6 Milliarden Euro. “Dies ist ein Allzeithoch. Ad-hoc-Maßnahmen wie das GKV-Finanzstabilsierungsgesetz können jedoch diese positive Dynamik ausbremsen”, so Pfundner. Deshalb appelliert er: “Wir setzen auf Dialog, um die dringend notwendigen Strukturreformen anzustoßen, die Digitalisierung voranzutreiben und die neu eingeführten Belastungen für forschende Unternehmen in Deutschland wieder zurückzuführen. Hier in Baden-Württemberg hat die Landesregierung die Weichen richtig gestellt und mit dem  Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg eine Plattform ins Leben gerufen, die die Perspektiven von Versorgung, Wissenschaft und Wirtschaft vereint. Mit der heutigen Veranstaltung wollen wir dafür werben, diesen Politikansatz nach Berlin zu exportieren, um einer schleichenden Deindustrialisierung entgegenzusteuern.”

“In Baden-Württemberg ist erkannt worden, welche wichtige volkswirtschaftliche Säule die industrielle Gesundheitswirtschaft darstellt”, hebt Professor Ralf Kindervater, Geschäftsführer BIOPRO Baden-Württemberg GmbH, die Stellung des Bundeslandes Baden-Württemberg hervor. “Daher hat die Landesregierung einen Strategieprozess gestartet, um den Gesundheitsstandort und seine Unternehmen nach Kräften zu unterstützen.” Zustimmung kommt von Catharina Clay, Landesbezirksleiterin der IGBC Baden-Württemberg: “Wo sonst gibt es ein Geschäftsmodell, das gleichzeitig seinen Kunden, seinen Beschäftigten, seinen Eigentümern so gut tut? Wo sonst gibt es ein Geschäftsmodell, dass also im besten Sinne des Wortes, so nachhaltig ist?“

Von Seiten der Arbeitnehmervertretung kam Zustimmung. Jeanette Moser, Vorsitzende des Betriebsrat Roche in Mannheim, sicherte zu, auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zu leisten. “Wir wollen inspirieren, Vorbild sein und zur Resilienz des Gesundheitssystems beitragen. Deshalb beteiligen wir uns aktiv am Fortschrittsdialog”, so Moser. Sie ergänzte: “Im Schulterschluss mit unserem Arbeitgeber, der Gewerkschaft und der Politik wollen wir die richtigen Weichen stellen, um auch in Zukunft erfolgreich in Deutschland für Fortschritt und sichere Beschäftigung sorgen zu können.”

Die Veranstaltungsreihe unter Schirmherrschaft von MdB Katzmarek wird von den Biotech-Unternehmen Amgen, Bayer, Boehringer Ingelheim, Gilead, GlaxoSmithKline, Novartis, Roche und der IG BCE organisiert. Die nächste Veranstaltung findet am 17. Mai 2023 bei der Bayer AG in Wuppertal statt.

 

* Die Zahlen in dieser Pressemitteilung zur Gesundheitswirtschaft basieren auf den so geannnten gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (2023)

Anhänge