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GEHE veröffentlicht politisches Whitepaper

Deutschlandweit verlässt sich jede dritte Apotheke auf die vollversorgende, flächendeckende und mehrmals tägliche Arzneimittellieferung durch die GEHE Pharma Handel GmbH. Als Bindeglied und verlässlicher Partner für Apotheken und Hersteller spielt das Unternehmen eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Sicherung der Arzneimitteldistribution und somit der Patientenversorgung in Deutschland. Doch um diese Leistungsfähigkeit auch langfristig sicherstellen zu können, ist die Politik gefragt. Denn zum einen sinken die in der Arzneimittelpreisverordnung geregelten Margen durch das Wachstum hochpreisiger Arzneimittel. Zum anderen sieht sich GEHE als Pharmagroßhändler rasant steigenden Kosten und gesetzlichen Anforderungen ausgesetzt. Auf Grundlage dieser Entwicklung hat GEHE ein Whitepaper veröffentlicht, das die Politik für die Herausforderungen des Stuttgarter Pharmagroßhändlers sensibilisieren soll.
GEHE veröffentlicht politisches Whitepaper

Wie veiel Produkte hat die Apotheke auf Lager? Grafik: GEHE

08.08.2018

Die gesetzlichen Anforderungen an GEHE als vollversorgenden und flächendeckend tätigen Großhändler sind in den letzten Jahren stetig gewachsen. Nur zwei Beispiele: Seit 2015 setzt GEHE die überarbeitete EU-Leitlinie für die gute Vertriebspraxis von Humanarzneimitteln (englisch: Good Distribution Practice, GDP) sowie die EU-Arzneimittelfälschungsschutzrichtlinie (englisch: Falsified Medicines Directive, FMD) zur weiteren Verbesserung der Arzneimittelsicherheit konsequent um. Dr. Peter Schreiner, Vorsitzender der GEHE-Geschäftsführung, merkt jedoch an: „Die Politik ist gefordert, die durch gesetzliche Anforderungen entstandenen Mehrkosten und die sinkenden Margen in der Vergütung zu berücksichtigen. Allein die Umsetzung der GDP-Guideline hat bei GEHE seit der Einführung im Jahr 2015 rund 24 Millionen Euro zusätzliche Betriebskosten verursacht. Bei der FMD-Guideline, die ab Februar 2019 greift, schlagen bereits heute rund 18 Millionen Euro für notwendige Investitionen zu Buche.“

Großhandelsmarge im Sinkflug: von 12,52 auf 4,38 Prozent

Parallel zu den stetig steigenden Kosten und Anforderungen sinken die gesetzlich geregelten Margen erheblich. 2012 erfolgte die letzte Anpassung der Vergütung im Rahmen des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG), die jedoch erhebliche finanzielle Einbußen zur Folge hatte. Zahlen des Großhandelsverbands PHAGRO belegen: Während 2003 die Marge im pharmazeutischen Großhandel noch 12,52 Prozent betrug, lag sie 2017 nur noch bei 4,38 Prozent. „Vor dem Hintergrund der sinkenden, gesetzlich geregelten Margen, der millionenschweren Mehrkosten sowie der hohen Investitionen wird offensichtlich, dass die Politik handeln muss“, fordert der Vorsitzende der GEHE-Geschäftsführung.

Rund 400 Mio. Lagerwert: GEHE unterstützt Finanzmanagement von Apotheken und Krankenkassen

Über diese für das Gesundheitssystem elementaren Leistungen hinaus unterstützt GEHE Apotheken bei der Finanzierung von Einkauf und Lagerung der Arzneimittel. Damit geht sie erheblich in Vorleistung, da die Apotheken ihre Rechnungen erst nach durchschnittlich 47  Tagen begleichen. Hinzu kommt der stetige Anstieg von hochpreisigen Medikamenten, der den Lagerwert der GEHE insgesamt auf rund 400 Millionen Euro hat wachsen lassen. Dadurch wird sowohl die Finanzierung von Krankenkassen und Apotheken unterstützt als auch der Kapitalfluss im Gesundheitssystem stabilisiert. Eine Analyse von GEHE zeigt, dass ca. 78 % der Produkte, die mehr als 500 Euro kosten, in der Apotheke nicht auf Lager sind und kurzfristig über den Großhandel besorgt werden. GEHE unterstützt somit das Finanzmanagement ihrer Kunden in signifikantem Umfang. Allerdings gehen mit der Vorfinanzierung sowohl eine immer höher werdende Kapitalbindung als auch das Risiko von Forderungsausfällen einher.

GEHE fordert: 96 Cent pro Packung sowie Beibehaltung des variablen Anteils von 3,15 %

Auf Grund der gesunkenen Margen und den parallel durch gesetzliche Anforderungen gestiegenen Kosten fordert GEHE eine Anpassung der Großhandelsvergütung. „Ganz konkret fordern wir eine Anpassung des Festzuschlags von 70 auf 96 Cent pro Packung sowie die Beibehaltung von 3,15 Prozent auf den Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers (ApU). Der niedrige Anteil der Großhandelsspanne an den Gesamtkosten der GKV zeigt deutlich, wie effizient GEHE tagtäglich im Sinne der Arzneimittelversorgung arbeitet. Fakt ist aber auch, dass wir darauf angewiesen sind, dem unternehmerischen Risiko entsprechend entlohnt zu werden. Dies ist aktuell schlicht nicht mehr gegeben“, mahnt Dr. Schreiner.

GEHE fordert: Informationspflicht für Rabattverträge und freie Gestaltung der Belieferung

GEHE fordert in ihrem Papier darüber hinaus, von den Krankenkassen frühzeitig über den Abschluss bzw. das Auslaufen von Rabattverträgen informiert zu werden, um die zusätzlichen finanziellen Belastungen und Risiken zu minimieren sowie Lieferschwierigkeiten zu vermeiden. Gleichzeitig lehnt GEHE in ihrem Papier eine staatlich fixierte verringerte Belieferungsfrequenz von Apotheken ab, da dies unmittelbare Auswirkungen auf die Versorgungsqualität der Patienten zur Folge hätte. Denn Apotheken haben weder die finanziellen Möglichkeiten noch den Lagerplatz, um die rund 128.000 verschiedenen Arzneimittel und apothekenüblichen Waren zu führen, die GEHE als vollversorgender Großhändler für sie bereithält. So hat eine Apotheke durchschnittlich 4.600 Artikel und somit lediglich 3,6 Prozent des Gesamtsortiments auf Lager. Dr. Peter Schreiner dazu: „Kranke Menschen können nicht auf Arzneimittel warten. Deshalb setzen wir uns auch künftig für eine schnelle und sichere Verfügbarkeit von Arzneimitteln ein.“

Pressekontakt:

Dustin Tusch
Tel.: +49 711 57719-583

Mobil: +49 152 90020362
E-Mail: dustin.tusch@gehe.de

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