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EU-Länderprofile Krebs 2023

Die OECD und die Europäische Kommission haben am 1.2.23 die EU-Länderprofile Krebs 2023 veröffentlicht. Die Profile für die 27 EU-Mitglieder sowie Island und Norwegen sind eine wichtige Quelle für verlässliche Vergleichsdaten in Bezug auf Krebsprävention und Krebsbehandlung. Sie geben einen Überblick über die jeweilige nationale Krebsbelastung, über die Verbreitung von verhaltens- und umweltbedingten Risikofaktoren, über Früherkennungsprogramme sowie Leistungsumfang und Leistungsqualität.

06.02.2023

Den Zahlen zufolge ist Krebs mit einem Anteil von 26 Prozent die zweithäufigste Todesursache im EU-Raum nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zur Behandlung von Krebs gaben die EU-Länder 2018 knapp 170 Milliarden Euro aus.

Deutschland und Österreich gehören zu den Ländern, die pro Kopf besonders viel für die Krebsversorgung aufwendeten. In Deutschland lagen die Gesamtkosten für Krebs 2018 bei 524 Euro pro Kopf – damit hatte Deutschland zusammen mit den Niederlanden die höchsten auf Krebs zurückzuführenden Gesundheitsausgaben im EU-Raum. Österreich lag mit 440 Euro pro Kopf ebenfalls im Spitzenfeld (EU-Schnitt: 326 Euro). In beiden Ländern lag der ungedeckte medizinische Bedarf aufgrund von Kosten, zu hoher Entfernungen oder Wartezeiten 2020 fast bei null, während EU-weit geschätzte 1,8 Prozent der Bevölkerung aus den genannten Gründen auf medizinische Untersuchungen verzichteten. Bei den häufigsten Krebsarten haben beide Länder höhere Überlebensraten als der EU-Schnitt.

Gleichzeitig sind Rauchen und Alkoholkonsum als wichtige Risikofaktoren für Krebs in beiden Ländern stärker verbreitet als in anderen EU-Ländern. 2019 gaben 22 Prozent der deutschen und 20 Prozent der österreichischen Bevölkerung an, täglich zu rauchen (EU-Schnitt: 18 Prozent). Deutsche ab 15 Jahren konsumierten 2020 pro Kopf 10,6 Liter reinen Alkohol, in Österreich sogar 11,3 Liter (EU-Schnitt: 9,8 Liter). Luftverschmutzung als Risikofaktor für Krebs ist in beiden Ländern ein geringeres Problem als im EU-Schnitt. Bei der Verbreitung des Risikofaktors Übergewicht lag Österreich 2019 leicht unter dem EU-Schnitt, Deutschland leicht darüber. In beiden Ländern sind Übergewicht und Adipositas wachsende Risikofaktoren.

 

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