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Innovationsfonds fördert 10-Jahres-Evaluation von Gesundes Kinzigtal

Der Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses fördert das Evaluationsprojekt INTEGRAL der Gesundes Kinzigtal GmbH für zwei Jahre mit insgesamt 528.513 Euro. Im Rahmen von INTEGRAL wird die populationsorientierte Integrierte Versorgung Gesundes Kinzigtal für die Jahre 2005 bis 2015 umfassend und im Vergleich zur Regelversorgung durch verschiedene Universitäten evaluiert. Grundlage sind pseudonymisierte sektorenübergreifende Daten von Versicherten der AOK Baden-Württemberg. „Die Evaluation soll untersuchen, wie sich die Versorgungsqualität langfristig unter Alltagsbedingungen im Vergleich zu ähnlichen Regionen entwickelt hat“, erklärt Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Geschäftsführer der Gesundes Kinzigtal GmbH, der die Konsortialführung des Projektes verantwortet.
Innovationsfonds fördert 10-Jahres-Evaluation von Gesundes Kinzigtal

Dr. Ingrid Schubert, Leiterin der PMV Forschungsgruppe der Universität zu Köln

20.09.2017

Dr. Ingrid Schubert, Leiterin der PMV Forschungsgruppe der Universität zu Köln, ergänzt: „Die Evaluation der Aufbauphase von Gesundes Kinzigtal in den Jahren 2006 bis 2011 durch die PMV Forschungsgruppe ergab erste Hinweis auf positive Effekte des Versorgungsmodells. Durch INTEGRAL können nun auch die langfristigen Ergebnisse bis zum Jahr 2015 evaluiert werden.“ Hierzu entwickeln Prof. Dr. Max Geraedts und sein Team (Universität Marburg) Indikatoren, die zur Qualitätsmessung herangezogen werden können. Gemeinsam mit Prof. Dr. Werner Vach (Universität Freiburg), der für die Anwendung innovativer statistischer Methoden verantwortlich ist, und Dr. Achim Siegel (Universitätsklinikum Tübingen) werden auch mögliche nicht intendierte Folgen einer Integrierten Versorgung durch den Vergleich mit anderen Regionen in Baden-Württemberg in den Blick genommen. Ein weiteres wichtiges Ziel der Evaluation ist es, eine Vorgehensweise zu entwickeln, die auch von anderen Projekten der Integrierten Versorgung zum Versorgungsmonitoring angewendet werden kann.

Die Evaluation wird durchgeführt von der PMV Forschungsgruppe an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität zu Köln, dem Institut für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie an der Universität Marburg, dem Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Tübingen sowie dem Institut für Medizinische Biometrie und Statistik am Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau. Die Daten werden vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO), ebenfalls ein Kooperationspartner im Projekt, bereitgestellt.

INTEGRAL ist am 1. Juli 2017 gestartet und wird über einen Zeitraum von 24 Monaten gefördert.

Bisherige Evaluation gibt erste Hinweise auf Nutzen und Effizienz der Integrierten Versorgung

Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass die Versorgung in Gesundes Kinzigtal verglichen mit der Regelversorgung kostengünstiger und die Qualität im Vergleich mit anderen Gebieten Baden-Württembergs tendenziell höher ist. Im Rahmen einer Studie zur Über-, Unter- und Fehlversorgung hatte die PMV Forschungsgruppe verschiedene Indikatoren zur Prozess- und Ergebnisqualität in der Region Gesundes Kinzigtal im Vergleich zum übrigen Baden-Württemberg für den Zeitraum 2004 bis 2011 untersucht. Das Ergebnis: Zwei von fünf Indikatoren zur Überversorgung zeigten in der Interventionsgruppe eine signifikant bessere Entwicklung gegenüber der Kontrollgruppe, ebenso zwei von zehn Indikatoren zur Unterversorgung. Das Risiko einer Fraktur bei Osteoporosepatienten sowie die Mortalität waren ebenfalls signifikant geringer. Bei der Entwicklung der restlichen Indikatoren ließen sich für den untersuchten Zeitraum des Aufbaus der Integrierten Versorgung keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen Interventions- und Vergleichsgruppe erkennen.[1]

Hauptziel der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal ist es, durch zielgruppenspezifische Präventionsprogramme, Patientenorientierung und ein optimiertes Management intersektoraler Schnittstellen die Versorgungseffizienz im Vergleich zur Regelversorgung zu steigern – bei gleichbleibender oder besserer Versorgungsqualität. Die Vergütung ist über ein Einsparcontracting-Modell geregelt: Entscheidend ist dabei der erzielte Gesundheitsnutzen, der zu steigenden Deckungsbeiträgen für die Krankenkasse führt. Diese Steigerung ergibt dann anteilig wiederum den Ertrag für die Managementgesellschaft. Finanziell motivierte Leistungsausweitungen werden so verhindert.

 

Kontakt:

Britta Horwege
Head of Corporate Communications
Tel.:+49 40 22621149-52
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b.horwege@optimedis.de

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